Diensttagebuch Hans Frank: 22.06.1943

Besprechung

Besprechung mit SS-Brif Dr. Schöngarth, Frank bedauert, dass Schöngarth "bei der brenzlichen Sicherheitsfrage" vom RFSS Himmler abberufen worden sei.

[Feierliche Verabschiedung des bisherigen Befehlshabers der Sicherheitspolizei und des SD im GG SS-Brif Dr. Schöngarth. Frank dankt Schöngarth für seine Verdienste bei der "Durchsetzung nationalsozialistischer weltanschaulicher Probleme":]

Dieses letzte ist mitten im Kriege, wo es um den Sieg geht und wo alle Tatsächlichkeiten das Gewicht des letzten Arguments besitzen sollten, ein ungeheuer schwieriges Problem. Wie soll — so lautet immer wieder die Frage - mit der Notwendigkeit etwa, mit dem fremden Volkstum zusammen zu arbeiten, der weltanschauliche Gesichtspunkt der - sagen wir einmal - Ausrottung des polnischen Volkstums vereinbar sein? Wie soll mit der Aufrechterhaltung der Arbeitsleistung in den Betrieben verbunden werden etwa die Vernichtung des Judentums, die notwendig ist? Wie sollen wir - das ist das dritte Problem - im Gesamtrahmen dieses Aufbaues mit dem Leben und Treiben negativer Art unserer lieben Deutschen in diesem Raume fertig werden, ohne daß die Autorität unserer Führung leidet?

In allen diesen Aufgaben, haben Sie, Herr Dr. Schöngarth, im Verein mit den Dienststellen der Regierung versucht, Ihr Bestes zu leisten. Es ist Ihr Verdienst, daß wir in der Regierung und in der Verwaltung einigermaßen die Führung innehalten konnten; insbesondere an der in den letzten Monaten eingetretenen außerordentlichen Erschwerung der Sicherheitslage tragen Sie am wenigsten Schuld. Es ist für mich klar, daß hier Probleme menschlicher, persönlicher Art dahinterstecken, die mich nicht tangieren können. [...]

Siehe auch:

Quellen:

  1. Diensttagebuch, S. 696fff
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